Darum lieben wir Fußball
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Darum lieben wir Fußball

bundesliga

Von Christian Eichler- 9 August 2011

Kırkdokuzuncu kez perdelerini açarken Bundesliaga hala Avrupa'da Premier lig'in ardından en çok ilgi gören liglerden birisi olmaya devam ediyor. Almanya'da futbol birleştirici bir unusur. Almanya'yı futbolu yaşayan ve seven insanların ülkesi olarak da değerlendirebiliriz. Futbol Almanya'da "gerçek bir aşk". Bundesliga üzerine güzel bir değerlendirmeyi sizinle paylaşmak istiyoruz.

Die Bundesliga ist das größte Erlebnisangebot in Deutschland und trotz aller Vermarktung eine Party, an der jeder teilnehmen kann. Vorhang auf also zur 49. Saison der Bundesliga, für die deutsche Version des populärsten Massenvergnügens der Welt.

 

Warum Fußball? Jeden August dieselbe Frage. Und unendlich viele Antworten. Hier mal wieder eine neue. Usain Bolt macht, wenn er hundert Meter rennt, keinen einzigen Richtungswechsel. Lionel Messi macht, wenn er neunzig Minuten spielt, rund 1500. Für das, was Läufer tun, oder Gewichtheber, Werfer, Weitspringer, hat der Mensch Maschinen erfunden. Die können all das viel besser: kommen schneller voran, heben schwerere Lasten, schaffen größere Entfernungen. Nur eine Maschine, die Fußball spielen kann wie ein Mensch, gibt es nicht. Und wird es nicht geben. Dieses Spiel ist nicht programmierbar. Es hat die Faszination einer Perfektion, die eigentlich nicht gelingen kann. Und die in den Momenten, in denen sie dann doch gelingt, glücklich macht.

Darum Fußball. Natürlich nicht nur deswegen. Jedes Jahr im August finden Millionen Menschen Millionen Gründe für Fußball. Es ist die Zeit, in der man merkt, was man an ihm hat. Und an der Bühne, die Fußball zum verlässlichen, allwöchentlichen Stück Lebensqualität macht: der Bundesliga. Fast eine halbe Million Deutsche werden an diesem Wochenende das Ende der fußballfreien Zeit wieder mit einem Stadionbesuch feiern. Es ist das größte Erlebnisangebot Deutschlands, und es vermittelt den schleichenden Eindruck, dass die Gefühlswelt Bundesliga von Jahr zu Jahr besser wird. Die Stadien, die Stimmung, die Talente, der Fußball. Die Meister, die Meisterfeiern.

 
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Echte Liebe: Meister Dortmund wirbt mit feinem Gespür für das, was der Fußball bei seinen Fans auslösen kann

Immer noch heißt die Bundesliga Bundesliga

Was man an der Bundesliga hat, sieht man am besten daran, was sie alles nicht geworden ist. Vorhersehbar zum Beispiel wie die Ligen in England oder Spanien. Oder korrupt und kontaminiert wie in der Türkei oder Griechenland, wo in diesem Sommer Absprachesysteme zugunsten der großen Klubs aufflogen; oder natürlich Italien, das gerade mal wieder einen Bestechungsskandal aufzuarbeiten hat. Auch der deutsche Fußball ist vor Wettmanipulationen nicht sicher. Doch hat das die Vorzeigeliga bisher nicht tangiert. Vielleicht auch deshalb, weil man bereit sein muss, nicht jedes Geld anzunehmen. Diesen Luxus leistet sich die Bundesliga auch sonst.

Anders als die Engländer und Spanier, die die Namen ihrer Ligen an Banken verkauften, anders als fast alle großen und kleinen Profiligen Europas, die nach Biermarken heißen wie in Portugal oder Belgien, nach Stromversorgern wie in der Schweiz oder Irland, nach Telefonfirmen wie in Italien oder auf den Färöern, und erst recht anders als in Österreich, wo die „tipp3-Bundesliga“ spielt und darunter die „Heute für morgen-Erste Liga“ – anders als all die anderen hat der deutsche Profifußball seinen guten Namen noch nicht verkauft. Immer noch heißt die Bundesliga Bundesliga.

Nicht frei von Zocker-Mentalität

Natürlich haben sich auch deutsche Fußballklubs übernommen. Schalke knabbert an Schulden, Bremen muss sparen, und der Dortmunder Meistertitel 2011 strahlte auch deshalb besonders hell, weil der Klub sechs Jahre vorher knapp dem Exitus entkommen war. Auch die solideste Spielklasse Europas ist nicht frei von Zocker-Mentalität. Aber sie hat nicht die Auswüchse anderer großer Ligen, in denen viele Klubs wegen überzogener Ausgaben für Spieler, wie in England oder Spanien, inzwischen eher wie Schneeballsysteme funktionieren. Zum Überleben brauchen sie immer wieder frisches Geld, frische Geldgeber von außen.

Die neuesten Spekulationsblasen des Fußballs finden sich deshalb immer woanders, nie in Deutschland: derzeit etwa beim FC Malaga und bei Paris St-Germain, beide seit kurzem in der Hand von Geldgebern aus Qatar Die Spanier holten bereits die Nationalspieler Joaquin und Cazorla, dazu die holländischen Hamburger van Nistelrooy und Mathijsen; zuletzt gab es sogar Aufregung in Schalke, weil Raul im Trainingslager von Malaga gesichtet wurde. Die Franzosen sollen, dank einer Ablöse von 43 Millionen Euro, sogar den FC Chelsea aus dem Rennen um den Argentinier Javier Pastore geschlagen haben.

Publikum und Talente

Die Bundesliga verweigert es, sich an die Neureichen der Welt zu verkaufen. Die 50+1-Regel macht sie unattraktiv für das schnelle Geld und für fremde Einflussnahme. Auch hat sie, anders als Spanien oder Italien, ein System der Verteilung der Fernseheinnahmen, das die Stabilität der ganzen Liga erhöht, weil die Kleineren profitieren. „Die Klammer der Solidarität hat gehalten“, sagt Andreas Rettig, Manager des Aufsteigers FC Augsburg, „das ist auch ein Verdienst des FC Bayern“. Der Rekordmeister verzichtet durch die kollektive TV-Vermarktung auf Einnahmen von weit mehr als 100 Millionen Euro, wie sie Barcelona, Real Madrid oder AC Mailand durch individuelle Vermarktung erzielen. In der Bundesliga bekommt der Meister nicht mal 30 Millionen.

Natürlich ist auch die Bundesliga nicht der Olymp eherner wirtschaftlicher Vernunft und finanzieller Weitsicht. Doch der Vergleich mit dem Wahnsinn manch anderer Liga lässt sie glänzend dastehen. Vor allem haben die deutschen Profiklubs ihre Mittel in den letzten zehn Jahren immer weniger verpulvert als investiert: in Stadien und in Jugendleistungszentren. Auch bei diesem Saisonauftakt öffnet sich die Bühne für neue Arenen wie in Mainz oder für erneuerte wie in Stuttgart. Beides, Steine und Beine, neue Stadien und neue Stars, ist die Grundlage für den heutigen Erfolg, für die beiden nachhaltigsten Einnahmequellen: Publikum und Talente. Nur die Premier League macht noch mehr Umsatz als die Bundesliga, vor allem wegen der global einträglicheren TV-Vermarktung und auch wegen der viel höheren Eintrittspreise in England. In Italien dagegen, das einst die stärkste Liga der Welt hatte, nun aber den vierten Startplatz in der Champions League von der kommenden Saison an der Bundesliga überlassen muss, beklagt Adriano Galliani, Vizepräsident des Meisters AC Mailand, den Niedergang mit einer Formulierung, die jedem Tifoso auf den Magen schlägt: „Wir waren ein Luxusrestaurant, jetzt sind wir eine Pizzeria.“

Ein gelungener Kontrast zu den 90er Jahren

Dass die Restaurantrechnung der Bundesliga bisher in diesem Transfer-Sommer nur bei 137 Millionen Euro liegt, weniger als die Hälfte der Serie A oder Premier League, widerspricht nicht ihrer finanziellen Kraft, im Gegenteil. Die wichtigsten Geldtransfers der Liga stehen nicht mehr als Millionenbeträge für Neueinkäufe im Sportteil der Zeitungen. Es sind die Summen, die seit rund zehn Jahren in die Nachwuchsleistungszentren fließen. Davon profitieren Nationalteam und Liga. Heute hat nicht nur der jugendbewegte Meister aus Dortmund, auch der Großteil der Konkurrenz etwas, das man früher in Deutschland noch mit der Lupe suchen musste: junge, frische, schon bundesligareife Talente. Und wenn in diesem Sommer doch Geld für Neuverpflichtungen ausgegeben wurde, dann zumeist für Spieler von 20 bis 22 Jahren: wie Schürrle (Leverkusen), Boateng (FC Bayern), Gündogan und Perisic (Dortmund), Ekici (Bremen).

Laut einer Studie der Unternehmensberatung Ernst & Young geht es den Klubs besser als vor einem Jahr. Damals gab nur ein Drittel an, Gewinne zu machen, nun ist es mehr als die Hälfte. Gewandelt hat sich vor allem die Einstellung, wofür man sein Geld ausgibt. Die überwiegende Zahl der Manager erwartet sinkende Ausgaben für Transfers, aber steigende für Nachwuchsförderung.

Eine Jugend fürs 21. Jahrhundert

Das ist ein gelungener Kontrast zu den 90er Jahren, als die Bundesliga sich auch ein wenig jung machen wollte. Sie ließ sich vom Privat-TV verpoppen, als Jux-Programm der Spaßgesellschaft inszenieren. Und misstraute dabei in Wirklichkeit der Jugendlichkeit, die auf dem Platz ihre Chance kaum bekam. Der deutsche Fußball schminkte sich jung und alterte vor sich hin. Heute ist es umgekehrt. Die Bundesliga wird dominiert von einer neuen Generation junger Spieler, die schon mit 18 oder 22 ganz gereift wirken, so selbst- wie pflichtbewusst sind und trotzdem Spaß machen. Es ist eine Jugend fürs 21. Jahrhundert, eine, die erst ihre Hausaufgaben macht, bevor sie ihre Partys feiert.

Denn auch das ist die Bundesliga: durch und durch deutsch. Dass man grundsolide, gründlich, verlässlich, pünktlich und sonst noch alles sein kann, was das globale Deutschland-Klischee hergibt, und dabei trotzdem gut drauf und locker und ein perfekter Gastgeber: Diese Botschaft an die Welt gelang der Nation bei der WM 2006. Die Bundesliga setzt das nahtlos fort. Mit immer neueren Zuschauerrekorden, mit Partystimmung, mit vielen Toren, gutem Fußball – und bitte nur mit dem Luxus, den man auch bezahlen kann. Vorhang auf also zur 49. Saison der Bundesliga, für die deutsche Version des populärsten Massenvergnügens der Welt.

Fußball in Deutschland wird zunehmend zum verbindenden Element

Vor allem ist es eine Party, an der jeder teilnehmen kann. Das betrifft nicht nur die immer noch volkstümlichen Preise im Stadion. Sondern auch, wie die eingebunden werden, die gar nicht ins Stadion gehen. Fußball muss immer gefühlte Nähe bieten, um erfolgreich zu sein: Volkssport, nicht Gladiatorenspektakel. Das ist nicht einfach. Profifußball gerät leicht in die Gefahr, gespielte Emotion zu bleiben. Das gilt gerade in Zeiten der Komplettvermarktung von Klubs und Stars als Lifestyle-Objekte. Produkte wie Bayern oder Barca, Robben oder Messi dringen in die Köpfe und Sehnsüchte junger Menschen, ehe diese überhaupt ein richtiges Fußballspiel auf richtigem Rasen mit echten Menschen gesehen haben. Aber irgendwie gelingt der Bundesliga das Kunststück, diese Brücke zu schlagen: bei aller faktischen Distanz zwischen der Lebenswelt ihrer Millionäre und der ihrer Millionen Kunden eine gefühlte Nähe herzustellen.

Und so wird Fußball in Deutschland zunehmend zum verbindenden Element, zum gemeinsamen Thema einer zerfasernden Virtuell- und Partiell-Gesellschaft. Es ist das vielleicht letzte gemeinsame Thema, das überwiegend positive Gefühle auslöst, Leidenschaft, Vorfreude: anders als Politik, Steuern, Fernsehen oder Wetter. „Wir leben Fußball“, wirbt der Meister mit feinem Gespür für das, was das Spiel, nicht nur in Dortmund, beim Volk auslösen kann: „Echte Liebe.“ Auch darum Fußball.{jcomments on}

 
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